Bühne frei: Nackedei

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Edition Nacki, Jena
2015
978-3-00-049731-5
128
Deutsch
20 x 30 cm
Norbert Sander und Dirk Koch

Bühne frei: Nackedei

Gelesen von Christoph Müller (Familien-Sport-Gemeinschaft Nordrhein - Westfalen)

Es ist die pure Freude am Nacktsein, die der Fotograf Norbert Sander in seinem Buch „Bühne frei: Nackedei - Mensch, Natur, Faszination FKK” präsentiert. Dies macht Sanders Buch zu einem bemerkenswerten Zwischenruf in der naturistischen Gegenwart, der nicht verhallen sollte. Nein, er sollte ein breites Echo erleben.

Sander hat die besten Voraussetzungen dazu geschaffen. Denn in Natürlichkeit und Einfachheit lichtet er junge und ältere Menschen, dünne Frauen und dickere Männer ab, die eines eint: der Spaß am Naturismus. „Die Bühne, die sich mit diesem Buch öffnet, zeigt die Freiheit der Körper in unverstellten Bildern und die Freiheit der Menschen in biografischen Geschichten, wie man sie nur am FKK-Strand zu hören bekommt”, schreibt Sander in seinen einleitenden Worten.

Seine Fotografien, die an ganz alltäglichen Orten wie Strandbädern im Binnenland entstanden sind, spiegeln die Einfachheit der Freikörperkultur. Es sind keine Bilder, die einen großen Marketingwert oder gar künstlerischen Wert haben sollen. Sie sollem Menschen darstellen, die die Alltagskleider ablegen, um sie selber zu sein. Und doch zeigen sie Schönes. Sie zeigen junge Menschen, die im Gestrüpp des Badesees einfach nur unbekleidet die Seele baumeln lassen. Sie zeigen junge Pärchen und ältere Paare, die die Zeit genießen, die sie miteinander haben. Die Bilder zeigen Familien, die sich inmitten bekleideter Schwimmerinnen und Schwimmer ohne Scham das Nacktsein gönnen.

Die Texte, die sich durch das gesamte Buch ziehen, sind von Dirk Koch geschrieben. Er hat die Gedanken zur Freikörperkultur nicht nur in gut verdaulichen Häppchen serviert. Seine reportagenahen Einwürfe holen den Leser und die Leserin ganz in die Nähe derjenigen, denen Koch bei seinen Recherchen begegnet zu sein scheint. Vor allem aber gibt er den Leserinnen und Lesern immer wieder die Möglichkeit, Atem zu holen und sich über das eigene Verhältnis zur Freikörperkultur zu vergewissern.

Geradezu pathetisch mutet an, was Luise Löwe in einem eigenen Beitrag über den nackten Körper schreibt: „Je abwechslungsreicher, desto besser. In jeder Person stecken so viel Einzigartigkeit, so viele besondere Formen, Linien, Farben.Wie trist wäre unsere Welt, wenn wir alle gleich aussähen. Jeder Mensch trägt etwas ästhetisches an sich, aber vor allem in sich.”

So ist das Buch „Bühne frei: Nackdei” noch mehr als die Verkündigung einer frohen Botschaft über das Nacktsein. Norbert Sander lässt seine Freude an der Begegnung mit anderen Menschen erlebbar machen, die mit ihm die Leidenschaft an der Freikörperkultur teilen. Fotografien aus der Freikörperkultur merkt man häufig an, dass sie um des Gelingens des Bildes wegen gestellt sind. Norbert Sander ist es gelungen, diesen Eindruck auf ein Minimum zu reduzieren. Es erweckt den Eindruck, dass seine Modelle dem Alltäglichen den freien Lauf gelassen haben, so dass die Natürlichkeit und die Einfachheit im Mittelpunkt der lebendigen Bilder steht.

Wer in diesen Tagen selber an den FKK-Strand geht, der hat mit Sanders Buch eine tolle Lektüre in der Strandtasche. Vielleicht begegnet man ihm bei der FKK-Familienfreizeit „Mee(h)r erleben” ...


Kapitel 1:   Völlig frei in der Natur. Jede Faser des Leibes ist erlebbar wie nie zuvor.
Kapitel 2:   Das Haus schützt den Menschen. Das erstarkte Selbstbewusstein ist der wirksamste Schutz der Nackten.
Kapitel 3:   Die unendliche Freiheit spürst Du NACKT am endlosen Meer.
Kapitel 4:   Freikörperkultur ist die innigste Verehrungsform des menschlichen Körpers.
Kapitel 5:   Der Wind liebkost Deine Haut: Ein unbeschreibliches Gefühl von Leben.
Kapitel 6:   Leben ist Freude am Körper. Körper ist Leben.
Kapitel 7:   Körper und Geist in der Harmonie der Elemente. Feuer, Erde, Wasser, Luft: Nur nackt ganz deutlich zu spüren.
Kapitel 8:   Der Nebel umhüllt die Landschaft. Wenn er get, bringt die leuchtende Sonne die Schönheit hervor.
                  Die Kleider verhüllen den Körper. Wenn sie fallen, bringt die Sonne seine Schönheit an den Tag.
Kapitel 9:   Körper ist Kultur. Keine Kultur ohne Körper.

Michael Otto:
Da man der Beschreibung von Christoph Müller nichts mehr hinzufügen kann, bleibt mir nur noch, eine Bestell- und Kaufempfehlung abzugeben - und diese richtet sich an Interessierte, an die FKK-„Anfänger” und auch an die langjährigen Nudisten. Oftmals findet man sich in den Texten selbst wieder, findet so die Gründe warum man selbst gern und oft nackt sein möchte, nackt ist.
Und wenn im eigenen, im „textilen” Freundeskreis mal wieder die Argumente ausgehen, warum man so gerne nackt ist und der Freikörperkultur nachgeht → einfach den Freunden dieses Buch in die Hand geben. Ich bin mir schon fast sicher, dass dieses Buch überzeugen kann.
Die Bilder zeigen den Naturismus, die Freikörperkultur, so wie sie ist. Norbert war mit seiner Kamera „mittendrin” - ohne dass dabei seine Bilder voyeuristisch zu wirken.

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