Michael Otto
Geboren wurde ich an einem sonnigen Mittwoch, soeben gerade noch in den 50er Jahren auf einer einsamen Verkehrsinsel in Hamburg. Großes Glück hatte ich, denn beinahe wäre ich nach meiner Geburt vertauscht worden. Glücklicherweise hat die Hebamme meine Eltern vorher noch erwischt.
In Hamburg lebe ich übrigens auch heute noch.
Als jüngstes von drei Kindern genoß ich mein Leben, meine Kindheit. Naja, um ganz ehrlich zu sein, tue ich es auch heute noch. Es hat schon so seine Vorteile, nur ältere Geschwister zu haben.

Meinen Geburtstag feier ich immer noch jedes Jahr im Tierpark, wo meine Eltern traditionell erst einmal die Störche mit Steinen bewerfen. Woher dieser Brauch stammt, kann ich leider nicht sagen.

Während ich den Kindergarten mit bravour abschloß, schaffte ich die Schule mal so gerade eben. Ich war einfach, kraß ausgedrückt: faul.
In der Schule war ich der einzige, der schon in der zweiten Klasse rauchen durfte, naja, ich war ja auch schon 18.

Im Anschluß an die Schule probierte ich die unterschiedlichsten Berufe aus (Verkäufer, Zeit-Soldat, Vertreter, usw.), bis ich vor einigen Jahren meine Berufung als Foto-Journalist fand. Eine Arbeit, die abwechslungsreich und teilweise auch recht spannend sein kann. Die schönste Seite ist dabei, dass ich zu vielen Veranstaltungen eingeladen werde und ich mich dort »durchfuttern« kann. Und so kommt es vor, dass ich zu jeder, aber auch zu jeder Eröffnung gehe - und sei es zu der eines Briefes. Und wer schon mal auf so einer „After-Show-Party” gewesen ist, weiß, wovon ich rede.

Aber keine Angst, denn soooo ein Traumberuf ist es nun auch wieder nicht. Hin und wieder ist es ein »Alptraum«-Beruf, besonders dann, wenn es nicht so gut läuft. Und daher ist es auch kein Wunder, wenn man öfters einmal ein Amt in Anspruch nehmen muss, um „über die Runden zu kommen”.

Naja, und ab und zu kann man mich und meine schauspielerischen Künste auch im Fernsehen bewundern. Als »Komparse« oder »Kleindarsteller« hüpfe ich schon mal durch so manchen Fernseh-Film. Vorallem aber hört es sich gut an, wenn ich damit angebe, dass ich „schon mit Götz George einen Film gedreht habe” („Schulz und Schulz”), oder ich war ein „Apotheker”, der Marie-Louise Marjan (Lindenstraße) Medikamente verkaufte, oder, oder....
Okay, Weder Götz George, noch Marie-Louise Marjan, oder die ganzen anderen Schauspielerinnen und Schauspieler mit denen ich mal kurz vor der Kamera gestanden habe, werden sich dabei an mich erinnern, aber, egal...
Jedenfalls ... eine nette kleine Nebenbeschäftigung, welche auch unheimlich viel Spaß macht.

Zu meinen Hobbies:
Eines meiner Hobbies sieht man mir leider auch an: ESSEN, denn um mein Idealgewicht zu erreichen, müsste ich noch ein paar Zentimeter wachsen - was in meinem Alter allerdings recht unwahrschinlich ist.

Aber es kommt ja nun nicht unbedingt auf die Äußerlichkeiten an. Vielmehr zählen doch die inneren Werte, wie zum Beispiel die Leberwerte und Zuckerwerte.
Trotz eines kleinen Bäuchleins liebe ich die Freikörperkultur, liebe es, mich unbekleidet in der Natur (auf dem FKK-Gelände oder den FKK-Plätzen) zu bewegen.
Ein Wappen haben wir sogar auch noch. Zwar konnte ich meinen Familienstammbaum nur ca. bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück verfolgen, fand aber ein „freies” Wappen aus dem spätem Mittelalter.

Gesichert habe ich es uns wegen der darauf abgebildeten » 8 «, denn der Ursprung des Namens „Otto” ist bei dem Askanier-Orden zu finden. Da „Otto” italienisch für die »8« steht, geht man davon aus, dass die Bedeutung darin liegt, dass dieses Wappen einmal jemanden gehörte, der 8 Ländereien, 8 Güter oder 8 Burgen besaß. Jedenfalls muss die »8« damals eine durchaus wichtige Rolle gespielt haben.

Bei der Umsetzung habe ich dieses Wappen etwas „vereinfacht” und moderner gestaltet.
Zwar bin ich, offiziell gesehen, ein Single, lebe auch allein, habe aber trotzdem eine nette Tochter, die auf den Namen JESSICA hört (oder auch nicht) und ein »Bonus-Kind«, einen Jungen mit dem Namen JAN.
Inzwischen sind auch noch 3 Enkelkinder hinzu gekomnmen (2 Jungen und ein Mädchen).


Im April 2022 habe ich meinen ersten Rentenbescheid erhalten, bin nun offiziell Rentner ... allerdings bei voller Erwerbsunfähigkeit auf Grund der schwerwiegenden Erkrankungen unter denen ich leide.



In diesem Haus bin ich aufgewachsen

Hallerstraße 75, Hamburg-Harvestehude

Ein altes »Herrenhaus«, zuletzt als Pastoren-Haus
genutzt. Meine Eltern waren hier Hausmeister.
Hier noch ein anderer Blick auf das Haus - kurz vor dem Abriss.
Das Haus mit der Nummer 77 war zu diesem Zeitpunkt schon
abgerissen worden.
In der Wohnung im Hochparterre lebte Pastor Kremser (später
Pastor Gloy), im 1. Stock Pastor Wilken.
Wir hatten die Wohnung im Souterrain.
Die Bezirksversammlung hatte noch versucht, dieses Haus unter Denkmalschutz zu stellen, um den geplanten Abriss zu verhindern. Es war das letzte Haus seiner
Bauart im oberen Bereich der Hallerstraße und sollte eigentlich als Beispiel früherer Bebauungen erhalten werden, zumal es sich in einem tadellosem Zustand befand.
Einzig der Magnolienbaum, der schon in meiner
Kindheit im Vordergarten stand, hat diese Zeit
überlebt und steht auch heute noch dort.

Jedes Jahr zu Ostern wurde dieser
„Tulpen”-Baum mit bunten Eiern geschmückt.

Dieses Bild erschien am 12. April 1974 im
»Hamburger Abendblatt«.
 

Und in diesem Haus lebe ich nun heute....
... allerdings stammen diese Aufnahmen aus
den frühen 1960er Jahren.

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